Gedanken zu Unterricht, Chorleitung & HIP.

Beim Unterrichten wie beim Chorleiten ist es mir genau so wichtig die Freude am Musizieren weiter zu geben, wie Spaß bei der Entwicklung neuer Fähigkeiten zu finden - und dabei funktioniert schließlich jeder Mensch anders.

Ich möchte meine Schüler*innen dabei unterstützen ihre eigene Art des Übens zu suchen und bin immer dafür lieber früher mit anderen zusammen zu spielen, als später. Bei der Gambe geht dies wunderbar in kleinen Consortgruppen und ist durch den niedrigen Einstieg über leichte Stücke ab 2 Spieler*innen bereits im Anfänger*innenstadium möglich.

Die historisch informierte Praxis (kurz HIP) durchzieht und führt meine Arbeit in beiden Bereichen gleichermaßen; ob ich nun Gambe unterrichte, selbst konzertiere oder als Stimmbildnerin und Continuospielerin mit dem neuen Ensemble doppel:punkt arbeite. Bei Letzterem darf ich Chorarbeit und Gambeninstrumente in der historischen Praxis auf hohem Niveau vereinen, was mich besonders glücklich macht.

Seit 2009 leite ich allerlei Chöre und habe mit verschiedensten Ensembles arbeiten dürfen - von Laienchören mit verschiedensten musikalischen Vorkenntnissen vom international konzertierenden Pianisten bis zur Neu-Chorsängerin, über Hochschulensembles bis zum semiprofessionellen Frauenchor. Mein Interesse liegt weder darin, das Niveau des Chores drastisch zu steigern, noch dass alle vom Blatt singen können, sondern darin, mit jeder Gruppe ihrem jeweiligen Klangpotenzial nachzugehen. Mein liebstes Werkzeug ist dabei die chorische Stimmbildung und je nach Bedarf auch die Einzelstimmbildung. Über anschauliche Bildsprache und vielfältige technische Anleitungen möchte ich meine Chöre beim klanglichen Zusammenwachsen unterstützen und die darin liegenden musikalische Ausdrucksmöglichkeiten ausschöpfen. Dabei bemühe ich mich frei von übergeordneten Klangidealen zu handeln und suche den homogenen Chorklang gesunder und frei schwingender Stimmen. Meine langjährigen Logopädiestunden bei Eleonore Perneker in Würzburg haben mich viel gelehrt und beeinflussten meine Chorarbeit sehr dahingehend die gesunde individuelle Chorstimme als oberstes Ziel zu formulieren. Zu diesem Zweck arbeite ich auch bei Literaturproben viel mit dem Körper und dem Text folgend.

Dem Text durch die Musik zu folgen und dabei die Stimme natürlich und entspannt zu benutzen entspricht letztlich weitgehend der historischen Praxis, wie wir sie in den Quellen des 16. bis 19. Jahrhunderts beschrieben sehen.

Kontaktiert mich immer gern, wenn ihr eine Probestunde vereinbaren möchtet!